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Letzte Beiträge: 

Das skandinavische Helden-Zeitalter

Das äußere wie das innere Gefüge der abendländischen Kultur und Staatenwelt ist vom Norden her durch zwei große Völkerbewegungen entscheidend bestimmt worden. Wir kennen sie unter dem Namen Völkerwanderung und Normanneneinfall. Nur langsam hebt sich vom Halbdunkel der Gefühle und aus der Fülle der Quellenforschungen die dramatische Größe und eigentliche Bestimmung jener Geschehnisse ab und tritt in das helle Licht der Erkenntnis. Erst jetzt, wo die „Magie des Todes“ das Haupt einer altgewordenen Kultur zu umspielen scheint und die bevorstehende Geburt einer neuen sich ankündigt, erfassen wir tiefer und klarer die erhabene Notwendigkeit, die über Völkerwanderung und Wikingerzeit waltete.

Die Wikinger

Es ist das Wesen aller Geschichtskunde, die überlieferten Ereignisse in ihrem Ablauf, in ihrer zeitlichen Folge zu sehen, das Nacheinander und Miteinander der Gewalten und Gestalten zu erklären. Wir schildern nicht nur die Großtaten eines Krieges, sondern fragen zuerst, wie es zu diesem Kriege kam. Wir malen nicht nur nach der Überlieferung das Lebensbild einer großen Gestalt, sondern fragen nach ihrem Herkommen, und nach der Welt, in die sie hineingeboren worden ist. In acht Büchern unserer wohl besten Weltgeschichte, die uns durch die Antike hereinführt in die deutsche Geschichte, steht kein Wort von den Jahrtausenden des Nordens, in denen diese…

Lebensbilder III

„So weit das Schiff schwimmt und der Falke fliegt“ (Teil 3)

Die „Lebensbilder der Freiheit und des Glaubens“ wollen lebendig sich erheben aus dem Dunkel der Vergangenheit, aus staubigen, in alter Sprache geschriebenen Schriften und verwitterten Runensteinen, die viele Menschen nicht mehr in ihrer Ursprünglichkeit lesen können, die in wissenschaftlichen Arbeiten einmal mit behandelt werden, um wissenschaftliche Einzelfragen zu klären, ohne dadurch in ihrem psychologischen Wert, ihrem künstlerischen Gehalt (die alten Saga-Erzähler trugen vielfach etwas von einem Dramatiker in sich!) und als Zeugnis alter Kultur und Lebensweise für uns wieder lebendig zu werden. Möge es deshalb gelingen, mit diesen Lebensbildern,…

Lebensbilder II

„So weit das Schiff schwimmt und der Falke fliegt“ (Teil 2)

Die „Lebensbilder der Freiheit und des Glaubens“ wollen lebendig sich erheben aus dem Dunkel der Vergangenheit, aus staubigen, in alter Sprache geschriebenen Schriften und verwitterten Runensteinen, die viele Menschen nicht mehr in ihrer Ursprünglichkeit lesen können, die in wissenschaftlichen Arbeiten einmal mit behandelt werden, um wissenschaftliche Einzelfragen zu klären, ohne dadurch in ihrem psychologischen Wert, ihrem künstlerischen Gehalt (die alten Saga-Erzähler trugen vielfach etwas von einem Dramatiker in sich!) und als Zeugnis alter Kultur und Lebensweise für uns wieder lebendig zu werden. Möge es deshalb gelingen, mit diesen Lebensbildern,…

Lebensbilder I

„So weit das Schiff schwimmt und der Falke fliegt“ (Teil 1)

Die „Lebensbilder der Freiheit und des Glaubens“ wollen lebendig sich erheben aus dem Dunkel der Vergangenheit, aus staubigen, in alter Sprache geschriebenen Schriften und verwitterten Runensteinen, die viele Menschen nicht mehr in ihrer Ursprünglichkeit lesen können, die in wissenschaftlichen Arbeiten einmal mit behandelt werden, um wissenschaftliche Einzelfragen zu klären, ohne dadurch in ihrem psychologischen Wert, ihrem künstlerischen Gehalt (die alten Saga-Erzähler trugen vielfach etwas von einem Dramatiker in sich!) und als Zeugnis alter Kultur und Lebensweise für uns wieder lebendig zu werden. Möge es deshalb gelingen, mit diesen Lebensbildern,…

Isländer-Sagas

Jenes gutgemeinte Beginnen der Ehrenrettung unserer heidnischen Vorfahren entspringt der richtigen Erkenntnis, daß doch schließlich auch die Germanen, denen Mogk „tiefe Religiosität“ als „einen wesentlichen Zug ihres Charakters“ zuspricht eine religiöse Eigenentwicklung vor ihrer gewaltsamen Einfriedung in das völkerumspannende Christentum gehabt haben müssen, eine Eigenentwicklung, die der ethischen und kulturellen Höhe ihres Heidenlebens entspricht. Und Kultur hatten diese Heiden. „Wer glaubt, den Germanen sei Kultur erst durch das Christentum zugeführt worden, ist einseitig unterrichtet. Aber solche Versuche religiöser Ehrenrettung der seit alters her verlästerten „Barbaren“ verfallen jenem Fluche der Lächerlichkeit, solange nicht zuerst das Wesen, das Menschentum der heidnischen Germanen…

Eine germanische Stadt der Frühzeit

Die geistigen Kräfte unseres Volkes, die heute unsere Geschichte gestalten, können nicht im Laufe dieser kurzen Spanne von 30 Generationen entstanden sein. Sie gehen zurück in die Jahrtausende schriftloser Geschichte und verknüpfen die Gegenwart mit jenen weit zurückliegenden Zeiten. Die Geschichte eines Volkes ist nicht gebunden an das Auftreten geschriebener Quellen, denn die Einheit geschichtlicher Ereignisse wird nicht bedingt durch die historischen Nachrichten, die mehr oder weniger zufällig auf uns gekommen sind, sondern durch das lebendige Volkstum, das die Geschichte trägt. Dort, wo dieses einheitliche Volkstum entsteht, und wo darüber hinaus die Wurzeln dieser Kräfte liegen, beginnt die Geschichte. Sie…

Unsere babylonische Gefangenschaft

Gewiß hat Europas Geistesgeschichte kaum eine Wegspur von ähnlicher Bedeutung wie die des Gottes Wodan-Merkurius-Odin. Von Veledas erstaunlicher Geltung im freien Volk über Karl bis zum „Hexenhammer“ ist darüber hinaus auch unsere Sittengeschichte unlösbar mit Odins Aufstieg verknüpft, denn Brünhilds Todesschlaf und Tragik ist Odins Werk. Wenn man das alles wirklich verstehen will, muß man unterscheiden lernen den Grund von der Wegspur, die ihn durchzieht. Was jahrtausendelang in Bauernhöfen oder auf Landnahme- und Fehdezügen dem sich wandelnden Leben Halt und Richtung gab, lebte aus dem Vertrauenkönnen – und bis in die Götterdämmerung hinein sind Siegfried wie Thor der Inbegriff des…

Sittenverfall in der Sturlungen-Zeit

Wir haben wie alle ein Recht auf freie Erforschung unserer Vergangenheit, und die Pflicht, nichts zu beschönigen und nichts zu verschweigen, – und nun in unserem Falle endlich ohne alle Romantik festzustellen, daß es Abstürze, Verwirrungen, Verzauberungen im Sittenwandel und Glaubenswechsel gab, und daß die Sauberkeit der Forschung steht und fällt mit der chronologischen und damit wirklich geschichtlichen Ordnung der Quellen.

Utgards Götter

Wie war es möglich, daß Odin alle Kräfte Utgards in seiner Person vereinigen konnte? Dies wird deutlich in einem Wort Neckels über das häufige Vorkommen „vermummter Odine in der nordischen Literatur: „Sie haben ihre Lebensgrundlage in der abergläubigen Ungewißheit, die in manchem Unbekannten eine Gottheit argwöhnen ließ.“ Ein Gott wie Thor ist nie in einem Unbekannten geargwöhnt worden. Seine Freunde sind sich ihres Gottes und seiner unwandelbaren Treue gewiß. Die heimtückischen Mächte Utgards dagegen vermutet die Furcht allerorten. Die „abergläubige Ungewißheit“, die keinen „fulltrúi“ mehr hat, argwöhnt überall den verschlagenen, immer treulosen Odin. Somit steht Odin in allem in schärfstern…

Das Drama von Brünhilds Schmerz

Auf der Höhe des Taunus, wo einst der römische Feldherr sein Kastell baute, um dann die Gattin Armins gefangen fortzuführen, lebt dem Volke eine Erinnerung an eine schlafende, auf den Befreier wartende Frau auf dem Berge. Sigurd, der Sohn der im „Schwabenland“ verbannten Frau, König Sigismunds Gattin, erschlug den Drachen Fafnir um Brunhilds Willen und ritt für sie durchs Feuer. Durch Verrat und Täuschung blieb den beiden Geliebten nur noch der Tod.

Der Macht-Glaube

Der Glaube des Nordmannes an „mátt sinn ok megin“ ist nichts wesentlich anderes als der Hamingjen-Glaube. „Hamingja“, erklärt Grönbech, „oberflächlich mit Glück zu übersetzen, bedeutet: Sein und können, wirken und so wirken, daß das Ergebnis folgt.“ Dieser Machtglaube ist also nicht Unglaube, sondern der Glaube an überirdische Mächte und Kräfte im Menschen, über deren Ursprung in einem außermenschlichen Gott die Phantasie in ruhigen Zeiten frei gewaltet hat, jetzt aber bei dem allgemeinen Rückzug nach innen, bei dem wachsenden lnnewerden der Seele, natürlich nichts „Glaubenswürdiges“ mehr zu sagen weiß. Und dieser selbstbewußte Glaube ist es vor allem, den das Christentum brechen…

Das deutsche Erbe und wir

Für Jahrhunderte bedeutsam und unvergeßlich wurde die erlebte Tragik um Brünhild, die es auch schon um den ermordeten Armin und die gefangen im Triumphzug Roms einhergeführte Thusnelda gab, und die wir in jedem echten Heldenlied des Nordens wie in unserem Hildebrandslied usw. bewundern. Der Held, der im Zuge unerbittlich schreitender Geschichte schuldlos fremder Täuschung erliegt und dem nun die Liebende, Mutter, Schwester und Braut zugleich, aus dieser Täuschung und damit zugleich aus dem Dasein reißen muß, bekam seine „Lieder“, weil er Menschen im Zeitensturm menschlich ergriff.

Der Gott der lieblosen Macht und die Flammen der Zeitenwende

Er ist es, der im Heldenlied „Zwist sät unter Verwandte“, der „zwischen Schwäger Schuldrunen warf“, der „über alles Unheil waltet“, der den Bruder zum Mord am Gatten der Schwester bestimmt, und den Mordspeer leiht (Helgisage Dag. vgl. Knudsen), und der als „Mann vom Berge“ oder Hnikarr den zur Vaterrachetat segelnden Sigurd anruft und mitfahren will. Dieser Odin ist in Wahrheit der Geist dieser Zeit, die an ihrer eigenen Zwiespältigkeit leidet – und schon in Zauberschlaf sinkend – mit letzter Kraft in der Walhall ihres Ruhmes ihre Helden sammelt zu einem letzten Kampf, der tragisch ausgeht.

Der große Gegensatz der Zeit

Unverkennbar ist hier noch der Widerhall der großen Tragödie, die in den meist verlorenen Liedern stand; unverkennbar der große Gegensatz der Zeit, der diese beiden auseinanderriß wie Sachsen und Franken, wie Norden und Reich.

Gutthorn als Mörder und die „Mutter“ Griemhild

Und – was man immer vergißt: die weitgereisten Nordländer jener Zeit wußten doch, daß es Klöster gab und Cölibat und kirchliche Eheverbote und – neue Menschheitsahnen. Sie lebten ja nicht hinter einem eisernen Vorhang, bis sie ins Bad der Taufe stürzten. Sie sahen, was herankam: Eine neue Bruderschaft, um deretwillen Loslösung von alten Bindungen gefordert wurde und werden mußte. Hierin lag damals der fühlbare Kern der Missionsgeschichte, und zugleich ist diese Loslösung, das alles Frühere vergessende Übergehen in eine neue Bindung und „Verwandtschaft“, der Kern der Sigurd-Brünhíld-Tragödie.

Freiheit, Tyrannei und Ragnarök

Was also war das eindrucksvolle Erlebnis der Zeit? Das altnorwegische Odalbauerntum mit ererbtem Brauch und Recht, mit Ahnenbindung und Sippenpflicht, mit bestimmter Geltung von Frau, Ehe, Kind, Freund und Feind, Jugend, Freiheit und Führerschaft, mit Göttern im Heiligtum und heiligen Herden, mit Freude an Ruhm und Tat in weiter Welt, – und auch mit allen seinen Unzulänglichkeiten und Fehlern hatte in Island seinen letzten Zufluchtsort gefunden.

Das Alter der Edda-Lieder

Eugen Mogk sagt: „An das hohe Alter, in das man einst die Eddalieder versetzt hat, glaubt heute niemand mehr“. „Sprache metrische Form, Lebensanschauung der Dichter“ habe „unzweideutig erwiesen, daß selbst die ältesten Gedichte nicht vor der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts entstanden sind, während die jüngsten erst kurz vor der Zeit gedichtet sein müssen, wo unsere Überlieferung einsetzt. Der Gedichte der letzten Art sind jedoch verschwindend wenig“.

Die Quellen der Sigurd-Brünhild-Dichtung im Norden

Die Edda ist nur ein Teil des reichen altnordischen Schrifttums. „Ein Hauptfehler liegt darin“, sagt Wolfgang Golther, daß man die Edda fast immer losgelöst vom Hintergrund der norwegisch-isländischen Literaturgeschichte betrachtet.“ Das Liederbuch aus dem 13. Jahrhundert, das wir „Edda“ nennen, ist eine Sammlung von Götter- und Heldenliedern und Sprüchen; der Heldenliederteil ist von der Brünhild-Sigurd-GudrumSage durchaus beherrscht, aber ihr Kernstück wurde daraus entfernt. (8 Pergamentblätter.)

Island im Nibelungen-Lied

Es hat mit Polemik gegen die Kirche als solche oder gar gegen das Christentum nichts zu tun, wenn man die Tatsache eines Kulturkampfes in jener Zeit in Rechnung setzt. Das Wohl der römischen Weltmacht forderte, daß jenes isländische Freibauernerbe nicht weiterwirkte, wie es forderte, daß Island aufhörte, ein Freistaat zu sein.

Die Merowingerkönigin

Wo das Lichte und Reine eines „strahlenden“ Helden beschmutzt wird, wo die Hoheit, der Adel und die Weisheit einer Veleda nicht mehr aus Brünhild redet, sind wir auf dem Abweg. Der Brünhild-Sigfrid-Abschnitt in der Thidrekssaga, also dem Hauptzeugnis für den neuen Südeinfluß um 1130, stellt einen Tiefpunkt der an sich nicht hohen Darstellung dar.

Brünhild und Ragnarök

Das altnordische Wort für den tiefwirkenden Zeitenwandel, in dem die alte Bauernsitte zerbrach, die alten Bindungen zerrissen, die Leuchtkraft der alten Werte des heidnischen Lebens verlosch, die Götter kämpfend untergingen, das Volk sich heimatlos und rechtlos fühlte und die Mächte des Chaos alle Ordnung zu zerstören schienen, hieß „Ragnarök“. Wir sehen in jenem heidnisch-christlichen Umbruch viel mehr als einen Konfessionswechsel. Er ist vor allem ein Sittenwechsel. Umso nötiger ist es, vom historisch faßbaren Erlebnis der Ragnarök aus das Wunder der großen Dichtung dieser Umbruchzeit zu betrachten und zu erklären.

Betrachtung von Funktions-Abläufen des Bewusstseins

In der üblichen Lebenserfahrung eines Menschen sieht es so aus, dass sein „freier Wille“ stetig durch die mögliche Interaktion eines anderen Menschen abgeschwächt wird. Somit ist der Lebensprozess ein unvorstellbar komplexer fortlaufender Fluss von Interaktionen (Ursache und Wirkung).

Kultivierung illusorischer Realitäten

Da gelebte Spiritualität automatisch die Beschäftigung mit der Kultivierung illusorischer Realitäten im eigenen Geistraum hervorruft, stellt diese, wie hingegen anders vermutet und vielfach suggeriert, genau das Gegenteil von einer echten Selbstverwirklichung dar.

Glaubenskrieg der Okkultisten

Sie werden feststellen, egal in welchem Runen-Buch Sie lesen oder welcher Runen-Tradition oder Strömung Sie sich annähern – alles ist durchdrungen vom Glauben an dieses oder jenes. So ist es auch in puncto Runenkunde nur allzu verständlich, wie sich die einzelnen „Runenkundigen“ in einem regelrechten Glaubenskrieg mit anderen befinden und auf ihre Erkenntnisse pochen und andere schlicht ablehnen oder niedermachen.

Das altnordische Schrifttum

Man kann das altnordische Schrifttum nur in seiner Gesamtheit betrachten, um seine Rolle als Volksüberlieferung aus heidnischem Geisteserbe und heidnisch-christlicher Wendezeit im Kampf der Kräfte damals und heute, zu verstehen.

Keine Religion ist höher als „die Wahrheit“

Ich möchte ein paar Dinge näher ausführen, die mir die Jahre über während der Beschäftigung mit den Runen, aber auch bei der Betrachtung der Esoterik im Allgemeinen (und deren Vertreter) aufgefallen sind und die ich hier anhand eines Beispiels erläutern möchte. Wer sich die Mühe macht, die Einflüsse zu untersuchen, welche auf die einzelnen Runen-Okkultisten wirkten, wird mit Sicherheit zu einer interessanten Erkenntnis kommen.

Jedes Geschriebene ist in den geistigen Raum seiner Zeit zu stellen

Bernhard Kummer suchte immer den Menschen in den schriftlichen Quellen und misst dem die entscheidende Be­deutung zu „wenn dieser Mensch irgendwo in der Geschichte des germanisch-christlichen Wandels klar überliefert und lebensecht dar­gestellt ist. Bernhard Kummers Forderung war es, jedes Geschriebene „in den geistigen Raum seiner Zeit zu stellen“.

Europas Herkunft in neuer Beleuchtung

Geschichtserkenntnis hat Gegenwartswert – viel wäre uns erspart geblieben, wenn wir uns rechtzeitig einen gemeinsamen Maßstab für die Bestimmung unseres Wesens wie aller Gewinne und Verluste unserer Geschichte erarbeitet hätten. Daran hat es gefehlt. Daraus erhellt die Verantwortung und die Pflicht, Einseitigkeiten wieder gut zu machen, Ver­säumtes nachzuholen, Missverständnisse zu berichtigen und Missbrauch zu bekämpfen.

Wem noch geht es überhaupt um Wahrheitsfindung?

Wieviele propagieren etwas – jahrelang – um nach einiger Zeit festzustellen, dass es das eben doch nicht war (oder zumindest doch nicht ganz so, wie man es zunächst glaubte). Für mich war es Zeit meines Lebens ganz klar, dass ich Dinge nicht weiterverfolge, geschweige denn verbreite, wenn sich durch tiefe Recherchen Zweifel ergeben haben. Manche mögen dies nicht verstehen können, vor Allem jene Menschen die immer gerne mit dem Finger auf andere zeigen, bevor sie selbst mal in den Spiegel schauen. Meist sind es auch jene, die selbst zur Wahrheitsfindung rein gar nichts beitragen, außer über die zum Teil sehr…

Der nordische Mensch der Wikingerzeit

Es waren besonders die angelsächsischen Mönche der Christianisierungszeit, die das Schreckensbild der unvorstellbar grausamen Wikinger-Barbaren in die Welt gesetzt und kräftig verbreitet hatten. Prof. Bernhard Kummer hat in „Der nordische Mensch der Wikingerzeit“  Wikingergesetze zitiert: „Der Fürst verbot, Gefangene zu kränken, zur Schmach fremde Frauen zu zwingen. Man müsse Mädchen um Mahlschatz gewinnen, mit funkelndem Gold, mit des Vaters Rat.“ Und Kummer fährt fort: „Hinter den Sachsen aber stand der heidnische Norden, der dann nach den Sachsenkriegen noch übrig blieb, der letzte Zweig des germanischen Völkerkreises“. Wie passt das mit dem zusammen, was uns seit Jahrhunderten über unsere „blutrünstigen“ Ahnen…

Germanischer Schicksals-Glaube?

Betrachtet man mit dem geweckten Mißtrauen gegen einen altererbten germanischen Schicksalsglauben als Bestandteil oder gar als Gipfel der altgermanischen Religion die Quellen, so zeigen auch sie klar und eindeutig diesen Schicksalsglauben als den Widerspruch des heidnischen Glaubens und nicht als den Glauben selbst. Denn Leben ist für den Nordmann Handeln, Angreifen, Unternehmen. Aufgeben des Rechtes zu eigener Lebensgestaltung, des Selbstbestimmungsrechtes, ist ihm der Tod.

Geschichts- und Selbst-Erkenntnis Europas

Man findet das Wesentliche nur, wenn man das Ganze sieht. Aber es gibt „Eddaforscher“, die keine Zeile Saga lesen können, und Eiferer für irgend eine Meinung, die mit ein paar „Belegen“ aus dem engen Kreise dessen, was sie kennen lernten, das ganze alte Island und womöglich noch das ganze alte Germanentum ins Feld zu führen glauben. Anders steht es um die Frage, ob es nicht uns alle angeht, dafür zu kämpfen, daß eine wesentliche Quelle unserer Geschichts- und Wesens-Erkenntnis nicht immer wieder versiegt oder verschüttet wird.

Über Runen und Macht-Interessen

Wie kommt ein Mensch für gewöhnlich mit Runen in Berührung? Durch alte Bücher? Durch anderweitige Praktiken? Es gibt viele Möglichkeiten. Was jedoch alle gleichermaßen antreibt, die sich für Runen interessieren, ist der Geist, der in den Runen steckt. Was ist das für ein Geist und wo kommt dieser her? Das ist eine spannende Frage.

Der Gott Odin – Der erschütternde Gott

Das politische Erlebnis des karolingi­schen Staates steht eindeutig in Zusammenhang mit jenem Odin und der Tatsache, daß er „in der letzten Periode des Heidentums der vor­nehmste Gott geworden ist“, besonders von den führenden Schichten verehrt (Jan de Vries), der aber auch in der „Hochgestalt“ seine uns befremdenden Züge, das uns „Widerwärtige“ seines „chthonischen Ursprunges“ nicht abstreift.

Erlebnis des Glaubens und Traumbild der Dichter

In der Tat ist das frühmittelalterliche Fürstentum so genealogisch mit Wodan-Odin verbunden worden, ebenso wie man ihm nachträglich alle heidnische Weisheit, z. B. in den eddischen „Sprüchen des Hohen“ zugeschrieben hat, auch wenn es sich um alte heidnische Bauernsprüche handelte.

Odins Gefolge

Den gebildeten Leser Snorris muß es erstaunen, daß die Germanistik ihm um Odins willen seltsam gläubig folgte, und daß Martin Nincks „Wodan“ nicht mit eindeutig klarer Quellenkritik als Schulbeispiel neuer Romantik durch die Wissenschaft gekennzeichnet worden ist.

Snorris Gott Odin

Und wie die Fürsten um ihrer Macht willen als erste Odin sich beugten, wurden sie die Bahnbereiter und Vorkämpfer der Machtkirche Roms. Dessen Feinde sind überall die Freien Bauern Thors, und nicht die Herren unter Odins Zeichen!

Wer war Snorri Sturluson?

Ehe man Snorris Arbeiten religionsgeschicht­lich benutzt, hat man den Mann geschichtlich zu erkennen, sonst träumt man, statt zu forschen. Er stand auf Skules und Roms Seite gegen Sver­ris Enkel, gegen den „Königsgedanken“, dem Rom widersprach und er war kein spielendes Kind, sondern ein überkluger, zeitverbundener Geist und Politiker. Er wußte, was er wollte mit seinen Asiaten unter Odin.

Der Gott Odin – Gott der einst freien Germanen

Man nennt ihn den höchsten Gott der einst freien Germanen und streitet erneut um sein Wesen und seinen Wert für uns. Alles deutet daraufhin, daß Odin von Süden her in den Norden gekommen und niemals über die Königshöfe hinaus ins Volk gedrungen ist, wie das vollständige Schweigen auf Island zeigt, und seine Geschichte im Norden liegt darin angedeutet, daß er vornehmlich an den Länder sammelnden Fürstenhöfen verehrt wird. Aber er ist Ge­genwart als ein ungelöstes Problem der deutschen Seele und der europäischen Geschichte.

Vorwort zu „Der Gott Odin“

Möge unser immer neu forderndes: „Man prüfe alles neu“ auch vor dem angeblich „höchsten Gott“ der Nordleute nicht halt machen, sondern auch zwischen Walhalls Glanz und der Midgarderde Thors allen Dunst der Unklarheiten verjagen helfen. Kummers Schwäche und Stärke, die ihm Kritik und Feinde eingetragen hat, liegt darin, daß er bei philologischer Auswertung eines literarischen Zeugnisses niemals den historischen Hintergrund der Entstehungszeit der Quelle außer acht ließ, daß er der geistigen Heimat und dem religiösen Standort des Schreibers größte Beachtung widmete und dies bei der Auswertung berücksichtigte. Er sah sich dadurch häufig in der Lage, bisher unklare Textstellen sinnvoll zu…